Goldisthal (dpa) - Deutschlands größtes Pumpspeicher-Kraftwerk im südthüringischen Goldisthal ist am Donnerstag nach einer Störung vom Netz genommen worden. Einer von vier Maschinen-Leistungsschaltern sei durch einen technischen Defekt durchgeschmort und dabei völlig zerstört worden, bestätigte ein Sprecher des Energiekonzerns Vattenfall. Schutzgas sei dabei nicht ausgetreten. Es habe keine Verletzten gegeben. Wann das Kraftwerk wieder hochgefahrene werden könne, stehe noch nicht fest. Alle vier Maschinen würden in den nächsten Tagen überprüft.
Wegen starker Rauchentwicklung sei am Morgen die Feuerwehr aus der Umgegend im Einsatz gewesen, sagte Vattenfall-Sprecher Marco Bayer. Zur Höhe des entstandenen Sachschadens wollte sich das Unternehmen am Donnerstag nicht äußern. "Der Vorfall ist eindeutig auf technisches Versagen zurückzuführen."
Das Pumpspeicherwerk ist seit Herbst 2004 im Dauerbetrieb. Die vier Turbinen können 1060 Megawatt
Strom erzeugen. Nachts wird Wasser - quasi als Energiespeicher - aus einem Staubecken der Schwarza in ein 300 Meter höher gelegenes Oberbecken gepumpt. Wird dann in Spitzenlastzeiten schnell
Energie benötigt, reicht ein Knopfdruck, und das Wasser schießt den Berg herunter und treibt die Turbinen an. Nach Angaben von
Vattenfall reicht die Energie, die so gewonnen wird, um 500 000
Waschmaschinen acht Stunden lang laufen zu lassen. Der Strom wird direkt in das Hochspannungsnetz von Vattenfall Europe eingespeist.