Probleme mit Reaktoren: Belgien geht der Atomstrom aus
Stand: 15.08.2014
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Brüssel - In Belgien ist innerhalb weniger Monate die Hälfte der Atomstromproduktion des Landes wegen Reaktorproblemen weggebrochen. Wie der belgische Atomkraftwerksbetreiber Electrabel am Donnerstag mitteilte, falle auch ein dritter von insgesamt sieben Reaktoren langfristig aus.
Ursächlich für den Ausfall des Reaktors 4 im Atomkraftwerk Doel nahe Anvers ist nach Angaben von Electrabel ein Ölleck. Dadurch sei eine Hochdruckturbine schwer beschädigt worden. Der Reaktor bleibt damit nach Angaben des Betreibers mindestens bis Jahresende außer Betrieb. Ende März mussten bereits Reaktor 3 des Kraftwerks Doel und Reaktor 2 des zweiten belgischen Atomkraftwerks in Tihange bei Lüttich wegen Schäden dauerhaft heruntergefahren werden. Auch diese Reaktoren werden wohl nicht vor dem Herbst wieder in Betrieb genommen.
Die Ausfälle stellen Belgiens Pläne zum Ausstieg aus der Atomkraft infrage. Die Reaktoren sollten nach einer Laufzeit von je 40 Jahren zwischen 2015 und 2025 abgeschaltet werden. Die Ausfälle betreffen aber ausgerechnet die neuesten Reaktoren, sodass die älteren womöglich länger als vorgesehen am Netz bleiben müssen.
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