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Pro Jahr im Durchschnitt 15,7 Minuten Stromausfall

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Frankfurt am Main - Deutschland hat in Europa die zuverlässigsten Stromnetze, im Jahr 2009 war die Stromversorgung der Kunden mit einer Zuverlässigkeit von 99,99 Prozent gewährleistet. Das zeigt die neue Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik des Forums Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN), welche etwa vier Fünftel des deutschen Stromnetzes erfasst. Danach kam es 2009 durch Störungen zu Unterbrechungen der Stromversorgung, die pro Stromkunde durchschnittlich 15,7 Minuten dauerten. Werden Störungen infolge von "Höherer Gewalt" mit einbezogen, liegt der Wert bei 16,5 Minuten.

2008 lagen die entsprechenden Werte bei 18,3 bzw. 20,7 Minuten. Die nähere Analyse zeigt, dass sich mit dieser verbesserten Versorgungszuverlässigkeit jedoch  kein grundsätzlicher Trend verbinden lässt. Vielmehr ist die höhere Versorgungszuverlässigkeit im Jahr 2009 auf die geringeren atmosphärischen Einwirkungen in diesem Betrachtungsjahr zurückzuführen, die erfahrungsgemäß nennenswert zur jährlichen Streuung der Versorgungszuverlässigkeit beitragen.

So ist zum Beispiel die für das Jahr 2009 gegenüber 2008 nochmals deutlich verringerte Zahl der Tage mit besonders hohen Windstärken zu nennen. Mit rund 16 beziehungsweise 17 Minuten liegt Deutschland deutlich vor Österreich (37 Minuten), Italien (51 Minuten) und Frankreich (66 Minuten).

"Das hohe Maß an Versorgungsqualität in Deutschland sorgt nicht nur bei Privatverbrauchern für angemessenen Komfort, sondern stellt auch einen bedeutenden Standortvorteil für Deutschland dar. Gleichwohl stehen wir durch die Veränderungen im Erzeugungspark - insbesondere durch Wind und Photovoltaik - vor immensen aktuellen Herausforderungen in allen Netzebenen. Um auch zukünftig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen die Netze ausgebaut werden. Hierzu benötigen wir effiziente Lösungen und Akzeptanz in der Bevölkerung", so Ludger Meier, Vorsitzender des Forums Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN).

Bei einer Bewertung der Versorgungszuverlässigkeit müssen unterschiedliche Einflussfaktoren wie zum Beispiel historisch bedingte Netzstrukturen, regionale Gebietsmerkmale (städtisch oder ländlich, Ost oder West, Berge oder Flachland) und das Wetter berücksichtigt und als Kriterien für Vergleiche beachtet werden. "Derzeit führen wir hierzu weitere Untersuchungen durch. Erste Ergebnisse werden in Kürze veröffentlicht", erklärt Dipl.-Ing. Heike Kerber, Geschäftsführerin des FNN. So fallen Störungen infolge "Höherer Gewalt" gemäß der Definition der Bundesnetzagentur nicht in den Zuständigkeitsbereich des Netzbetreibers und dürfen diesem nicht zugerechnet werden. Unter "Höhere Gewalt" fallen insbesondere außergewöhnliche Naturkatastrophen.