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Pressebericht: EEG-Umlage könnte auf 5,3 Cent ansteigen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Düsseldorf - Derzeit zahlt ein durchschnittlicher Privathaushalt jährlich rund 125 Euro für die Förderung von Ökostrom. Die EEG-Umlage könnte laut dem "Handelsblatt" zum Jahreswechsel auf 5,3 Cent ansteigen. Der Betrag auf der Stromrechnung würde sich auf 185 Euro erhöhen.

Die Stromverbraucher müssen sich einem Pressebericht zufolge auf eine deutliche Erhöhung der Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien einstellen. Laut den Betreibern der Stromübertragungsnetze sei ein drastischer Anstieg um fast 50 Prozent im nächsten Jahr unumgänglich, wie das "Handelsblatt" schreibt. Offiziell bestätigen die Betreiber die absehbare Erhöhung nicht. Allerdings ist ihr Konto, über das die Einnahmen aus der Umlage und die Ausgaben für die Vergütung laufen, seit Juni ins Minus gedreht.

Politisch brisantes Thema

Die Übertragungsnetzbetreiber sind für die Anpassung der Ökostrom-Umlage zuständig. Derzeit zahlt der durchschnittliche Privathaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden über seine Stromrechnung jährlich 125 Euro für die Förderung der erneuerbaren Energien. Steigt die Umlage wie von den Übertragungsnetzbetreibern prognostiziert zum Jahreswechsel von 3,59 Cent auf 5,3 Cent je Kilowattstunde, erhöht sich der Betrag der Zeitung zufolge auf 185 Euro.

Der absehbare Anstieg der Umlage ist politisch brisant. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im vergangenen Jahr zugesichert, die Belastung der Verbraucher durch die Ökostromförderung werde den derzeitigen Wert nicht übersteigen. Aus Sicht der Übertragungsnetzbetreiber gibt es zu der Erhöhung der Umlage keine Alternative. Die derzeitige Umlage sei angesichts des raschen Zubaus bei den Erneuerbaren viel zu knapp bemessen, schreibt das "Handelsblatt" aus dem Umfeld der Übertragungsnetzbetreiber.

224 Millionen Euro im Minus

Bis Ende Juni war auf dem Verrechnungskonto ein Minus von 224 Millionen Euro aufgelaufen, in den Vormonaten hatte das Konto noch im Plus gestanden, wie aus einer Veröffentlichungen der Netzbetreiber hervorgeht. Bis Jahresende drohe eine Unterdeckung in Milliardenhöhe, schreibt die Zeitung. Der Kontostand für Ende Juli wird an diesem Freitag veröffentlicht. Mitte Oktober legen die Netzbetreiber die Umlage für das Folgejahr fest.

Im vergangenen Jahr war die Vergütung der Ökostromförderung bereits unerwartet deutlich in die Höhe gegangen. Nach aktuellen Angaben der Netzbetreiber lagen sie bei 16,4 Milliarden Euro. Erwartet worden waren gut 14 Milliarden Euro. 2010 waren es 12,8 Milliarden Euro. Mit 7,77 Milliarden Euro ging fast die Hälfte der Vergütung an die Photovoltaik, die aber nur gut ein Fünftel an der Ökostromproduktion ausmachte. An die Betreiber von Windkraftanlagen an Land (Onshore) flossen 4,16 Milliarden Euro. Die Anlagen erzeugten 2011 knapp die Hälfte des eingespeisten Ökostroms.