Presse: EU soll größten Windpark retten
Stand: 08.04.2009
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London - Das weltgrößte Windparkprojekt vor der Küste Englands muss möglicherweise von der EU gerettet werden. Die Europäische Investitionsbank (EIB) berät über ein Rettungspaket für das drei Milliarden Pfund (3,3 Mrd Euro) schwere Projekt, berichtete die britische Zeitung "The Times" am Mittwoch ohne Angaben von Quellen. An dem Windpark "London Array" östlich von London ist der deutsche Energiekonzern E.ON mit 30 Prozent beteiligt.
Eine Sprecherin der EIB wollte den Bericht nicht bestätigen, betonte aber, die Bank lege Wert darauf, Offshore-Windkraft zu unterstützen. Paul Golby, Chef von E.ON in Großbritannien, sagte der "Times", der sinkende Wert des britischen Pfundes untergrabe die Wirtschaftlichkeit des Projekts. Der Import von Turbinen sei dadurch um 20 Prozent teurer geworden.
"London Array" ist das weltweit größte Offshore-Windkraft-Projekt. Der Park soll im Mündungsgebiet der Themse östlich von London entstehen. Rund 270 Turbinen mit einer Kapazität von bis zu 1000 Megawatt sollen in mehr als 20 Kilometer Entfernung vor der Küste aufgestellt werden. Diese Erzeugungskapazität könnte laut früheren Angaben ein Viertel der Londoner Haushalte versorgen.
Seit Sommer 2008 steckt das Vorzeigeprojekt allerdings in Schwierigkeiten, weil der Ölkonzern Shell ausstieg. E.ON holte daraufhin arabische Investoren ins Boot. Berichte, dass das Vorhaben in Gefahr sei, gab es seitdem immer wieder. Planmäßig soll der Park im Jahr 2012 stehen.