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Presse: Atommüllendlager Morsleben droht der Einsturz

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | dpa

(dn/dpa) Vom Atomendlager Morsleben (Ohrekreis) geht nach einem Bericht der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" eine größere Gefahr aus, als bisher befürchtet. In einem inoffiziellen Papier warnen Experten des Bergamtes Staßfurt vor zunehmenden Sicherheitsrisiken, schreibt die Zeitung in ihrer Dienstagausgabe.

Es sei "festzustellen," zitiert das Blatt aus den bislang unveröffentlichten Unterlagen, "daß im Zentralteil langsam fortschreitende Schädigungsprozesse ablaufen und damit ein fortschreitender Verbrauch an Sicherheit zu verzeichnen ist". Die Gutachter verweisen in dem Papier unter anderem darauf, daß ruckartige Bewegungen der Gebirgsschichten mit Rissöffnungen einhergehen und "die Standsicherheit der Hohlräume negativ beeinflussen".

Stabilisierungsmaßnahmen dürften nicht länger aufgeschoben werden, heißt es in dem Papier. Anderenfalls sei es möglich, daß keine Schritte zur Gefahrenabwehr mehr eingeleitet werden könnten. Wenn man "nicht rechtzeitig handelt", warnen die Experten, "erzeugt man quasi ein so niedriges Sicherheitsniveau, welches einer atomrechtlichen Anordnung bedarf". Eine solche Anordnung ist mit einer Notstandsmaßnahme vergleichbar, die sonst übliche Verfahrenswege und Klagemöglichkeiten außer Kraft setzt.

Im einzigen deutschen Atomendlager in Morsleben lagern rund 37 000 Kubikmeter nuklearer Abfälle. Davon befinden sich rund 10 000 Kubikmeter in Deponiebereichen, die nach Ansicht von Experten teilweise einsturz gefährdet sind.