Polen will Sperre für deutschen Ökostrom
Stand: 05.12.2011
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Hamburg - Deutsche Energieexperten sind alarmiert angesichts der polnischen Pläne, überschüssigen deutschen Ökostrom stärker zu regulieren. "Wenn überschüssiger Wind- und Solarstrom nicht mehr ins Ausland abgeführt werden kann, dann wird das deutsche Stromnetz instabiler", mahnte der Chef der Deutschen Energie-Agentur (Dena), Stephan Kohler im "Spiegel".
Hintergrund ist, dass der polnische Netzbetreiber PSE Operator plant, an der Grenze Stromsperren zu errichten. So soll verhindert werden, dass die Bundesrepublik überschüssige Öko-Elektrizität weiterleitet.
Betreiber polnischer Kohlekraftwerke müssen in diesen Fällen ihre Anlagen plötzlich runterfahren, um eine Überlastung zu vermeiden, wie es in dem Bericht heißt. In Warschau sorge man sich, dass die Kraftwerke dem ständigen Hoch- und Herunterfahren nicht gewachsen seien und es durch einen unerwarteten Energieüberschuss sogar zu einem Blackout kommen könne.
Deshalb sollen künftig sogenannte Phasenschieber den Stromfluss zwischen beiden Ländern unterbrechen. Überschüssige Energie müsste dann im deutschen Netz verteilt werden, was diesseits der Grenze das Risiko von Stromausfällen vergrößern würde. Dena-Chef Kohler fordert einen forcierten Ausbau von Stromtrassen von Ost- nach Süddeutschland. "Die Bundesregierung muss zudem rasch mit Polen und anderen Nachbarländern Verhandlungen aufnehmen, um die Energiewende europäisch abzustimmen."