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Polen will auf keinen Fall bei Ostsee-Pipeline mitmachen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | AFP

Moskau (AFP) - Polen will auf keinen Fall bei der geplanten Ostsee-Pipeline für Gaslieferungen von Russland nach Deutschland mitmachen. Dies sagte Regierungschef Donald Tusk am Dienstag im Vorfeld eines Moskau-Besuches der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Zwar könne sein Land das Projekt nach jetzigem Stand nicht blockieren, konstatierte Tusk. "Aber wir werden zweifellos nicht mitmachen, es ist zu teuer."

Der polnische Regierungschef räumte zugleich ein, dass die russische Führung ihre Entscheidung letztlich unabhängig von den polnischen Bedenken treffen werde. Aber er wolle bei seinem Besuch in Moskau Ende der Woche einen Alternativvorschlag für eine Pipeline über Land auf den Tisch legen, der viel kostengünstiger als die Leitung durch die Ostsee sei.

Warschau kritisiert das umstrittene Projekt einer direkten Gas-Pipeline zwischen dem russischen Wyborg und dem deutschen Greifswald, die Polen als Transitland umgeht. Polen befürchtet, Russland könnte im Fall einer politischen Krise seine Gaslieferungen nach Polen drosseln oder stoppen, ohne dass Westeuropa dadurch in Mitleidenschaft gezogen würde. Bisher ist Polen Transitland für die Versorgung Westeuropas mit russischem Gas. Das russische Gasunternehmen Gazprom und die deutschen Firmen BASF und E.ON hatten sich 2005 auf den Bau einer 1200 Kilometer langen Pipeline durch die Ostsee geeinigt, die 2011 in Betrieb gehen soll.