Pläne zum Ausbau der Offshore-Windkraft nicht realisierbar
Stand: 30.04.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Berlin - Nach Angaben des "Handelsblatts" drohen die Pläne der Bundesregierung zum Ausbau der Offshore-Windenergie in Nord- und Ostsee zu scheitern. "Die Ziele sind unter den derzeitigen Voraussetzungen nicht erreichbar", sagte der Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Trendresearch gegenüber der Zeitung.
Das unabhängige Beratungsunternehmen, zu dessen Schwerpunkten energiewirtschaftliche Themen zählen, erfasst laufend den Status sämtlicher Offshore-Windkraftprojekte in Nord- und Ostsee und erstellt daraus Prognosen für den Fortgang des Ausbaus.
Briese sagte der Zeitung, demnach erwiesen sich "alle bisherigen Prognosen der Branche als zu optimistisch". Im ungünstigsten Fall würden bis 2020 statt der geplanten 10.000 nur 4000 Megawatt installiert.
Ziele der Energiewende nicht erreichbar
Ohne eine stark wachsende Stromproduktion in Nord- und Ostsee sind die Ziele der Energiewende nicht erreichbar. Die von der Bundesregierung bis 2020 angestrebten Offshore-Windkraftanlagen mit 10.000 Megawatt stellen nur den ersten Schritt dar. Bis 2030 sollen vor den deutschen Küsten bereits Windräder mit einer Leistung von 25.000 Megawatt installiert sein. Das entspricht der installierten Leistung von 25 großen Kohlekraftwerken.
Dem Bericht zufolge wird der Ausbau der Offshore-Anlagen vor allem durch die hohen Umweltauflagen gebremst. Aus Gründen des Umweltschutzes müssen die Windparks in Deutschland bis zu 100 Kilometer von den Küsten entfernt gebaut werden, dort ist das Meer bis zu 40 Meter tief. Die Gründungsarbeiten seien daher besonders aufwendig, die Kabelverbindungen zum Festland sehr teuer.
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