Oxfam kritisiert E.ON für Festhalten an Kohlekraft
Stand: 06.05.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Berlin - Die Hilfs- und Entwicklungsorganisation Oxfam kritisiert die Unternehmenspolitik des deutschen Energieriesen E.ON scharf: Der Konzern investiere in den Erhalt und Ausbau der fossilen Stromerzeugung etwa mit Kohle und trüge damit zu einer Verstärkung des Treibhauseffektes bei. Dies erklärte die Organisation am Donnerstag in Berlin.
Gut ein Drittel des erzeugten Stroms stamme aus Kohlekraft, und die 21 deutschen E.ON-Kohlekraftwerke stießen knapp 40 Millionen Tonnen des Klimagases Kohlenstoffdioxid (CO2) pro Jahr aus.
E.ON blockiere durch seine Unternehmenspolitik "die dringend notwendige Umorientierung der Energiebranche hin zu mehr Klimafreundlichkeit", warf Oxfam-Klimaexpertin Ann-Kathrin Schneider dem Konzern vor. Sie kritisierte insbesondere, dass E.ON derzeit ein neues Kohlekraftwerk baue und zwei weitere plane. Die Organisation legte die Zahlen in einem Bericht anlässlich der Hauptversammlung des Energiekonzerns am Donnerstag in Essen vor.
Den Preis für die Umweltverschmutzung zahlten vor allem die Menschen in den ärmsten Ländern der Erde, denn diese litten am stärksten unter den Folgen des Klimawandels, kritisierte Oxfam. So könnten sich Krankheiten in Gegenden ausbreiten, die dafür bislang als zu kalt galten. Extremwetterlagen wie ungewöhnlich starke Regenfälle oder lang anhaltende Dürren verringerten zudem die Ernteerträge und trieben weltweit die Preise für Grundnahrungsmittel wie Weizen oder Reis mit in die Höhe. Viele Gebiete, in denen es schon immer wenig Wasser gab, würden infolge zunehmender Trockenheit schlicht unbewohnbar.