Emden (dpa/lni) - Die sieben ostfriesischen Inseln lehnen generell den Bau küstennaher Offshore-Windenergieanlagen innerhalb der 12- Seemeilen-Zone ab. Juist, Baltrum, Norderney, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge unterstützen ausserdem die Klage Borkums gegen einen geplanten Windpark nördlich von Borkum. Das haben die Bürgermeister und Hauptverwaltungsbeamten der Inseln bei einem Treffen auf Juist vereinbart. "Die Beschlüsse werden an die Räte der Inseln weiter geleitet", sagte am Donnerstag der Bürgermeister von Wangerooge, Holger Kohls.
Die Klage vor dem Hamburger Verwaltungsgericht gegen den 45 Kilometer vor Borkum geplanten
Offshore-Windpark soll auf Wunsch der Insulaner ein Musterverfahren werden. "Wir fürchten die Schäden, die durch Schiffskollisionen mit
Windkraftanlagen entstehen können", erläuterte Kohls: "Wir lehnen Windparks innerhalb der 12-Seemeilen- Zone wegen der Sichtbeeinträchtigung für Touristen generell ab. Windenergieanlagen am Wattenmeer, Verbauung der Sicht und Gefährdung durch Schiffskollisionen, das passt alles nicht zusammen."
Die Inseln sind nach den Worten Kohls nicht grundsätzlich gegen Offshore-Windparks ausserhalb der 12-Meilen-Zone. "Die Bürgermeister und Hauptverwaltungsbeamten sind sich aber darüber einig, dass eine Risikoabsicherung für die Inseln absolut notwendig ist", erklärte Borkums Stadtdirektor Gerhard Müller. Im Hinblick auf eine mögliche Ölkatastrophe hätten Schiffssicherheit, Erhalt des Tourismus, Natur und Landschaft der Inseln sowie des Küstenmeeres Vorrang.