Ost-Energieversorger fühlen sich bei Emissionshandel benachteiligt
Stand: 13.05.2004
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Dresden (dpa) - Ostdeutsche Energieversorger fühlen sich beim Handel mit Zertifikaten zum CO2-Ausstoss (Emissionshandel) benachteiligt. Die geplante Regelung bestrafe Unternehmen, die seit Anfang der 90er Jahre frühzeitig in umweltschonende Technologien investiert haben, teilten Vertreter mehrerer Firmen am Donnerstag in Dresden mit. Diese Vorleistungen würden nur unzureichend anerkannt und könnten nicht im Emissionshandel vermarktet werden. Dagegen dürften Unternehmen, die erst jetzt investieren, Emissionsminderungen vollständig verkaufen.
Nach Vorstellungen der Bundesregierung soll der Emissionshandel mit Abgaszertifikaten von 2005 an europaweit zu einer Verminderung der klimaschädlichen Treibhausgase führen. Energieversorger, die vorgebene Emissionsdaten nicht erfüllen, können sich Zertifikate für CO2-Abgasmengen quasi zukaufen. Andersherum kann ein Überschuss an Rechten verkauft werden. Einzelfeuerungsanlagen in Haushalten sind davon nicht betroffen.
In der Ungleichbehandlung von "frühen und späten Modernisierern" sehen die ostdeutschen Kraftwerke nun eine Wettbewerbsverzerrung. "Damit werden Arbeitsplätze und der Standort Ost gefährdet, da die Energiebranche einer der grössten Arbeitgeber Ostdeutschlands ist", sagte Wolfgang Eschment, Vorstandsmitglied der Verbundnetz Gas AG. In welcher Grössenordnung Jobs davon betroffen wären, vermochten die Vertreter der Energieversorger allerdings nicht zu sagen. In jedem Fall würde die Hoffnung auf neue Arbeitsplätze stark sinken, hiess es.