Offshore-Windparks: Länder wollen zusammen Stromnetz entwickeln
Stand: 03.12.2010
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Brüssel/Berlin - Deutschland sowie neun weitere Staaten wollen die Entwicklung des Stromnetzes in der Nordsee gemeinsam vorantreiben, um so der wachsenden Anzahl an Offshore-Windparks gerecht zu werden. Die Länder vereinbarten am Freitag in Brüssel gemeinsam mit Günther Oettinger, dem Energiekommissar der Europäischen Union, ihre Zusammenarbeit. Dies teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit. Bei der Vereinbarung gehe es um die wirtschaftliche, technische und regulatorische Koordination.
Die Vernetzung der Windräder auf See mit dem Festland ist schon technisch eine Herkulesaufgabe. Beispielsweise muss die Verlegung der Kabel auf bestehende Öl- oder Telefonleitungen Rücksicht nehmen. Die Einspeisung des Stroms in die Netze verschiedener Länder wirft neue Probleme auf, etwa welche Regulierungsbehörde mitbestimmt. Der Europäische Windenergie-Verband EWEA begrüßte die Vereinbarung, dank der "komplexe und langwierige Genehmigungsprozeduren" vereinfacht werden könnten.
Neben Deutschland unterzeichneten Schweden, Dänemark, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Großbritannien, Irland und das nicht zur EU gehörende Norwegen das Memorandum am Rande des EU-Energieministerrates.
Nach Angaben der belgischen Ratspräsidentschaft soll bis 2030 mit Hilfe der Offshore-Windparks ein Sechstel des europäischen Energiebedarfs produziert werden. Zugleich wird mit bis zu 150 000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet.