Offshore-Ausbau in Europa verlangsamt sich
Stand: 30.01.2015
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Brüssel - Das Tempo, mit dem Europas Meeres-Windparks ausgebaut werden, verlangsamt sich. Im Jahr 2014 sank die Leistung neu installierter Offshore-Anlagen um 5,3 Prozent auf 1483 Megawatt. Das teilte der Europäische Windenergie-Verband (EWEA) am Freitag mit. Die Gesamtleistung in der EU stieg damit auf etwa 8000 Megawatt.
Vorerst dauert die "Flaute" nach Einschätzung von EWEA zunächst einmal an. Als ein Grund wird die Unsicherheit in vielen EU-Staaten darüber genannt, wie sehr sich die Politik langfristig für den Ausbau der Ökoenergien einsetzen wird. EWEA fordert hier positive Signale, um Investoren anzulocken.
Deutschland hingegen trotzt dem Offshore-Negativtrend: Neue Anlagen brachten es 2014 auf 530 Megawatt Leistung (2013: 240)und der deutsche Offshore-Strom verdoppelte sich in etwa auf 1050 Megawatt. Auch dieses Jahr soll es weiter steil nach oben gehen: bis Jahresende werde sich die Leistung auf gut 3000 Megawatt fast verdreifachen, schätzen mehrere nationale Branchenverbände.
Der Löwenanteil des europäischen Offshore-Geschäfts geht an Siemens. Von den rund 2500 Windturbinen in EU-Hoheitsgewässern kommen 1600 (64 Prozent) aus dem Hause des Münchner Konzerns. Verglichen mit dem Onshore-Riesen ist Meeres-Windkraft in Deutschland noch immer ein Zwerg: An Land war 2014 eine Leistung von 38 115 Megawatt aus Windkraft installiert, auf See waren es nur 1050 Megawatt.