Oettinger spricht sich für paneuropäische Energiestrategie aus
Stand: 11.01.2012
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Hamburg - EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) plädiert für ein "paneuropäisches Energienetz", in dem sich die einzelnen Staaten auf wenige Formen der Energiegewinnung spezialisierten. Zusammen mit den nordafrikanischen Staaten böten sich so enorme Entwicklungschancen, so Oettinger in einem Interview mit dem "Hamburger Abendblatt" (Mittwochsausgabe).
Bislang werde in Nordafrika Strom weitgehend durch Ölverbrennung gewonnen. Europa könne helfen, die Ölverbrennung dort Stück für Stück zu beenden, und einen entscheidenden Beitrag für eine umweltfreundliche Stromgewinnung leisten.
Innerhalb Europas sollten sich die Staaten auf wenige Arten der Energiegewinnung spezialisieren und einen "arbeitsteiligen Energiemix" aufbauen, erklärte Oettinger. So habe Finnland "hervorragende Eignungen für Biomasse", Österreich und die Schweiz wiederum böten sich "perfekt für Speicher- und Wasserkraftwerke" an.
In Irland, Skandinavien und Norddeutschland gebe es "hervorragende Standorte für Windenergie". Spanien und Griechenland sowie die nordafrikanischen Länder Marokko, Tunesien und Libyen seien ideal für Solarenergie. Mit einem derartigen "paneuropäischen Energienetz" werde ein Exportmarkt für Strom mit einem breiten europäischen Energie-Knowhow geschaffen, sagte der Energiekommissar.
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