Oettinger spricht mit Vertretern der Öl- und Gasindustrie
Stand: 14.05.2010
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Brüssel - Die EU will angesichts der Ölpest nach dem Unglück auf einer Bohrinsel im Golf von Mexiko Maßnahmen treffen, um ähnliche Unfälle in ihren Gewässern zu verhindern. Bereits am Dienstag beriet die EU-Kommission in Brüssel mit Ölfirmen wie BP und Shell über Vorbeugungsmöglichkeiten.
Bei dem Treffen der Firmenvertreter mit Energiekommissar Günther Oettinger wurde vereinbart, dass die Unternehmen anhand eines Fragebogens schon jetzt Auskünfte zu möglichen Problemen geben sollen. Außerdem sollen die Firmen ranghohe Mitarbeiter als Ansprechpartner für Notfälle benennen, wie die Kommission am Mittwoch mitteilte.
Anlass des Treffens mit rund einem Dutzend Firmenvertreter aus dem Öl- und Gassektor war die Ölpest im Golf von Mexiko nach der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" des britischen Konzerns BP. Es müsse sichergestellt werden, "dass so etwas nicht in Europa passiert", hieß es aus der Kommission.
Nach Einschätzung von Greenpeace ist die Wahrscheinlichkeit für Öl-Unfälle in der EU ähnlich groß wie im Golf von Mexiko. "Solche Blowouts könnten auch hier passieren. Die Technik ist dieselbe", sagte Greenpeace-Energieexperte Jörg Feddern.
Allerdings seien Gegenmaßnahmen in den flacheren Gewässern der EU grundsätzlich leichter. Während "Deepwater Horizon" Öl aus rund 1500 Metern förderte, seien es in der Nordsee nur bis zu 200 Meter, oft nur wenige Dutzend Meter. Bei den Shetland-Inseln werde aus größeren Tiefen gefördert, so etwa durch BP-Bohrschiffe in einer Tiefe von rund 500 Metern.