Oettinger kritisiert geringe Investitionen in Strom- und Gasnetze
Stand: 16.06.2011
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Dresden - "In den vergangenen 20 Jahren haben wir für den Ausbau und den Erhalt unseres Strom- und Gasnetzes zu wenig investiert", kritisiert der deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger laut der "Sächsischen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Der Ausstieg aus der Atomkraft erfordert eine schnellere Modernisierung der Stromnetze, um einen höheren Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix zu ermöglichen.
Oettinger will im Herbst Vorschläge für ein paneuropäisches Energienetz für Strom und Gas vorstellen.
Die Investitionskosten für den Aufbau eines solchen Netzes bezifferte der CDU-Politiker auf 200 Milliarden Euro. "Jetzt müssen rund 200 Milliarden Euro für die nächsten 15 Jahre zur Verfügung gestellt werden, das heißt pro Jahr zwölf bis 15 Milliarden Euro", sagte Oettinger. Das sei viel Geld, aber bei einem Bruttoinlandsprodukt der EU von 12.000 Milliarden Euro im Jahr mache dies nur 0,1 Prozent aus.
Für den nächsten EU-Haushalt werde er eine Co-Finanzierung für "eine begrenzte Zahl von investitionsintensiven Infrastrukturen" vorschlagen, die im europäischen Interesse seien.