Oettinger: Gegen Manipulationen im Stromhandel vorgehen
Stand: 03.12.2010
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Brüssel - Insidergeschäfte und Manipulationen des europäischen Strommarktes müssen verboten werden, fordert EU-Energiekommissar Günther Oettinger. Der Schaden, der Stromkunden durch derartige Praktiken entsteht, könne "in die Milliarden gehen", sagte Oettinger dem "Handelsblatt" (Freitag). Für Insidergeschäfte mit Strom sollten deshalb in Zukunft Strafen verhängt werden, im schlimmsten Fall sogar Gefängnis. Den Stromkonzerne solle es zudem untersagt werden, die Preise durch eine künstliche Verknappung der Strommengen in die Höhe zu treiben.
"Nächste Woche lege ich den Entwurf vor und hoffe, dass die Verordnung im September nächsten Jahres verabschiedet wird", sagte Oettinger. Darin ist auch eine Meldepflicht aller Stromgeschäfte vorgesehen. "Wir wollen die Unternehmen dazu verpflichten, Stromgeschäfte umfassend zu dokumentieren: Umfang, Leistung und Gegenleistung, Vertragsgegenstand und Vertragsteilnehmer. Die Unternehmen und Börsen müssen darüber Buch führen. Alle Daten müssen der Aufsichtsbehörde übermittelt werden", sagte Oettinger.