Ölpreise bleiben trotz Trumps Ausstieg aus Klimaabkommen stabil
Stand: 02.06.2017
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Singapur – Der von US-Präsident Trump angekündigte Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen hat sich kaum auf den Ölmarkt ausgewirkt. Am Freitag gab der Ölpreis sogar ein bisschen nach.
Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 50,35 US-Dollar. Das waren 28 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli fiel um 32 Cent auf 48,05 Dollar.
US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag den Ausstieg der weltgrößten Volkswirtschaft aus dem Pariser Abkommen bekanntgegeben und dies damit begründet, amerikanische Interessen an die erste Stelle zu setzen. Man wolle nun sofort mit Verhandlungen für ein besseres Abkommen beginnen, sagte Trump. Die Vertreter Deutschlands, Frankreichs und Italiens zeigten sich entschlossen, das historische Abkommen dennoch ohne Neuverhandlungen weiter umsetzen zu wollen.
Multilaterale Abkommen kaum Einfluss
Für Ölfirmen sei die Nachricht zwar tendenziell vorteilhaft, hieß es aus dem Handel. Allerdings spielen demnach am Ölmarkt multilaterale Abkommen eine geringere Rolle als Fundamentaldaten – wie beispielsweise Rohöllagerbestände – und Entscheidungen einzelner Regierungen. Dies erkläre, dass die Preise am Ölmarkt nur wenig reagierten.
Zumindest hatten die Ölpreise am Vorabend vorübergehende Gewinne nach Daten des US-Energieministeriums wieder abgegeben. Die Bestände von Rohöl in der vergangenen Woche gingen den Zahlen zufolge viel deutlicher zurück als erwartet.