Ökostrom-Zertifizierung: Nachfrage steigt - sieben neue Produkte
Stand: 27.10.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Bonn - Die Nachfrage nach Ökostrom mit Gütesieglen steigt. Denn die Bezeichnung Ökostrom ist nicht geschützt. Es bestehen zum Teil große Unterschiede bei der Qualität der Angebote. Nun bieten sieben weitere Energieversorger Ökostromprodukte an, die das Grüner Strom Label Gold (GSL-Gold) tragen. Das ist das Gütesiegel mit den strengsten Auflagen.
Was ist der Unterschied zwischen Ökostromzertifikaten und Gütesiegeln?
Man unterscheidet zwischen sogenannten Ökostromzertifikaten und Gütesiegeln. Ökostromzertifikate geben Auskunft über die Herkunft und die Zusammensetzung des Stroms. Für die Vergabe dieser Zertifikate ist die Zusammensetzung des Stroms, also die Quellen beziehungsweise zu welchen Anteilen der Strom aus diesen Quellen stammt, entscheidend. Ökostromzertifikate können gehandelt werden. Sie sagen jedoch nichts über die Qualität des jeweiligen Ökostromtarifs aus. Über die Qualität des Ökostromprodukts geben Gütesiegel Auskunft, bei denen in den meisten Fällen Voraussetzung ist, dass ein bestimmter Anteil der Einnahmen in den Bau neuer Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung investiert wird und dass die Anlagen ein gewisses Alter nicht überschreiten.
Sieben neue Ökostrom-Angebote
Grüner Strom Label hat nun sieben Ökostromtarife mit dem Gold-Label zertifiziert. Polarstern ist ein neuer reiner Ökostromanbieter. Sein Angebot von 100 % Ökostrom ist im gesamten Bundesgebiet verfügbar. Sitz des Unternehmens ist München. Die WEMAG ist ein bundesweit aktiver Energieversorger mit regionalen Wurzeln in Mecklenburg und der Westprignitz. Ihren "wemio-Ökoaktivstrom" bietet die WEMAG in ganz Deutschland an. Mit den Produkten "LAND-STROM" der Stadtwerke Eisenberg, "NATURA Ökostrom" der Stadtwerke Gießen, "INstrom aquavolt" der Stadtwerke Ingolstadt, "Pinnbarg-Strom natur" der Stadtwerke Pinneberg und "rw-Ökostrom regional direkt" des Regionalwerk Bodensee bieten darüber hinaus fünf weitere lokale und regionale Versorger Ökostrom mit GSL-Gold an.
"Verbraucher wissen heute mehr über Ökostrom"
"Das wachsende Interesse an Ökostromprodukten, die einen tatsächlichen Mehrwert bewirken, zeigt offensichtlich Wirkung", kommentiert Rosa Hemmers, Vorsitzende des Grüner Strom Label e.V., die anhaltend hohe Nachfrage nach der Zertifizierung. "Verbraucherinnen und Verbraucher wissen heute mehr über Ökostrom als noch vor wenigen Monaten. Sie erwarten, dass durch ihren Ökostrombezug ein Zubau von Erneuerbare-Energien-Kraftwerken erfolgt. Erfreulicherweise steht diesem berechtigten Anspruch mittlerweile auch eine größere Auswahl glaubwürdiger Produkte gegenüber."
Mindestens 1 Cent netto je kWh fließt in weiteren Ausbau erneuerbarer Energien
Gemeinsamer Nenner aller GSL-zertifizierten Produkte: Kunden, die ein solches Produkt beziehen, leisten einen aktiven Beitrag zur Energiewende. Denn die Stromanbieter verpflichten sich, mit einem festen Betrag je verkaufter Kilowattstunde - bei Privatkunden mindestens 1 Cent netto je kWh - den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern. Lokale und regionale Versorger investieren die Gelder vorzugsweise in Projekte vor Ort.
Der Grüner Strom Label
Der Grüner Strom Label e.V. zertifiziert Ökostromprodukte mit hohem Umweltnutzen. Zentrales Kriterium der Zertifizierung ist, dass die Stromanbieter einen festgelegten Betrag je Kilowattstunde in neue regenerative Stromerzeugungsanlagen investieren. Bisher konnten so rund 750 Anlagen in ganz Deutschland gefördert werden. Sowohl Stadtwerke als auch bundesweite Anbieter vertreiben GSL-Ökostrom. Das Label wird von gemeinnützigen Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden sowie Friedensorganisationen getragen.