Ökostrom-Umlage steigt auf Rekordniveau
Stand: 14.10.2015
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Heidelberg - Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, wird die EEG-Umlage für das Jahr 2016 auf den neuen Rekordwert von 6,354 Cent steigen. Auch bei den Netzkosten zeichnet sich eine Verteuerung ab, so dass steigende Strompreise für Verbraucher im kommenden Jahr immer wahrscheinlicher werden. Für Entlastung könnten sinkende Beschaffungspreise der Energieversorger an der Strombörse sorgen.
Kosten der Stromnetze belasten Verbraucher
„Die kurze Atempause bei den staatlich regulierten Strompreisbestandteilen ist offenbar schon wieder vorbei“, sagt Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung beim unabhängigen Verbraucherportal Verivox.
„Da neben der EEG-Umlage auch bei anderen Abgaben und Umlagen keine Entlastung zu erwarten ist und erste Netzbetreiber deutliche Steigerungen der Netznutzungsentgelte für das kommende Jahr angekündigt haben, kann es regional erneut zu spürbaren Strompreissteigerungen kommen.“
Entlastung aus dem Vorjahr vollständig aufgezehrt
Die EEG-Umlage soll im kommenden Jahr von derzeit 6,17 Cent/kWh um 0,184 Cent auf 6,354 Cent/kWh steigen. Für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh bedeutet dies unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuer rechnerische Mehrkosten von 8,76 Euro im Jahr. Die Steigerung fällt damit mehr als doppelt so hoch aus wie die Senkung im Vorjahr. Zum Jahreswechsel 2014/2015 war die EEG-Umlage von 6,24 Cent/kWh auf 6,17 Cent/kWh gesunken, was einer Entlastung um lediglich 3,33 Euro entsprach.
Beschaffungspreise geben Anlass zur Hoffnung
Aktuell sind EEG-Umlage und Netznutzungsentgelte zusammen für etwa 45 Prozent des Strompreises für private Haushalte verantwortlich. Während sich die Kosten für die Stromnetze regional unterschiedlich entwickeln und in einigen Gebieten zu Preissteigerungen führen können, sind die Beschaffungspreise an der Leipziger Strombörse EEX im Vergleich zum Vorjahr um rund 7 Prozent gesunken. „Verbraucher sollten jetzt genau vergleichen, welche Versorger günstige Einkaufskonditionen an sie weitergeben. Verbraucher, die ihren Versorger noch nicht gewechselt haben, verschenken dadurch fast 7 Milliarden Euro pro Jahr“, erläutert Jan Lengerke.
Die Preisunterschiede im Strommarkt sind erheblich. Ein Vier-Personen-Haushalt, der seinen Anbieter noch nie gewechselt hat und Strom zu den Konditionen der örtlichen Grundversorgung bezieht, bezahlt aktuell durchschnittlich 1.196 Euro pro Jahr. Durch einen Wechsel zum günstigsten Tarif mit empfehlenswerten Vertragsbedingungen lassen sich jährlich rund 400 Euro sparen.