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Ökostrom: Auf die richtigen Label achten

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Berlin - Der Wechsel in einen Ökostrom-Tarif tut nicht nur dem eigenen Gewissen gut, er kann auch die Haushaltskasse entlasten. "Wer noch nie den Tarif gewechselt hat, kann auch mit Ökostrom viel Geld sparen", erklärte Thomas Müller von der Stiftung Warentest in Berlin dem dpa-Themendienst. Verglichen mit den Grundversorgungstarifen seien viele Ökostrom-Angebote deutlich günstiger. Verbaucher sollten bei der Suche nach einem geeigneten Angebot allerdings auf die richtigen Gütesiegel und Zertifikate achten.

"Eine Definition für Ökostrom gibt es nicht", sagte Müller. Einige würden darunter nur Versorger fassen, die ihren Strom aus regenerativen Quellen wie Sonne, Wind und Wasser erzeugen. "Andere akzeptieren aber auch Kraft-Wärme-Kopplung, weil dabei etwa aus Gas Strom und Wärme gleichzeitig gewonnen wird." Bei der Wahl eines neuen Ökostromanbieters sollten Verbraucher darauf achten, dass der Versorger in den Ausbau der erneuerbaren Energie investiere. "Denn nur dann entsteht auch wirklich ein zusätzlicher Nutzen für die Umwelt."

Erkennen könnten Verbraucher solche Unternehmen an den entsprechende Kennzeichnungen, sagte Müller. Drei "Label" bestätigen, dass der jeweilige Strom umweltfreundlich produziert wurde: das Ok-Power-Label, TÜV-Zertifikate und das Grüner Strom Label (GSL).

RECS-Zertifikate können gehandelt werden

Weniger empfehlenswert sei das Renewable Energy Certificate System (RECS), sagte Müller. Es ermögliche, konventionellen Strom in Ökostrom umzudeklarieren. Beispiel: In Skandinavien besitzt ein Energieunternehmen Wasserkraftwerke. Für jede erzeugte Megawattstunde Strom erhalte das Unternehmen ein RECS-Zertifikat. Ein deutscher Stromanbieter, der seinen Strom hauptsächlich in Kohlekraftwerken produziere, könne diese Zertifikate kaufen und damit einen Ökostromtarif anbieten. Physikalisch liefere er aber weiterhin den Atom- oder Kohlestrom.

Bei der Auswahl des Anbieters sollten Kunden daher auf reine Ökostromanbieter setzen, empfiehlt Müller. "Jeder Versorger hat inzwischen Ökostromtarife." Wenn der Tarif aber mit dem RECS-Zertifikat ausgezeichnet sei, nütze das nur dem Versorger, der an den höheren Preisen verdiene.

Preisunterschiede beim Ökostrom

Grundsätzlich müssten Verbraucher für Ökostrom immer etwas mehr bezahlen als bei reinen Billigtarifen, sagte Müller. Dennoch gebe es auch hier Preisunterschiede. Bei der Entscheidung für Ökostrom sollten allerdings nicht nur die Kosten, sondern auch der Umweltaspekt berücksichtigt werden. "Es ist eine grundsätzliche Entscheidung: Will ich Ökostrom oder nicht?"