Ökoenergie nicht zum Sündenbock machen
Stand: 19.09.2013
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Wiesbaden - Energieexpertin Claudia Kemfert warnt vor einer einseitigen Kostendebatte bei der Energiewende. "Die teuerste Variante für den Verbraucher wäre ein Scheitern der Energiewende", sagte die Leiterin der Energie-Abteilung am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. "Im Moment werden die Ökoenergien als Sündenbock genutzt, um exorbitante Strompreissteigerungen durchzusetzen."
Das sei nicht akzeptabel. "Man muss von den Konzernen Transparenz einfordern, damit klar wird, welche Preisaufschläge sie nehmen." Langfristig werde der Verbraucher von Energiekosten entlastet, auch der Strom werde billiger, meinte sie mit Blick auf vermiedene Kosten für fossile Rohstoffe und die Beseitigung von Umweltschäden.
"Wenn man die niedrigen Börsenpreise an die Verbraucher weitergeben würde, könnte der Strompreis schon heute stabil bleiben", sagte Kemfert, die in Hessen Mitglied im Team von SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel ist. Dort wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt.