Ökoenergie-Ausbau: Mehrheit nimmt höhere Strompreise in Kauf
Stand: 04.01.2012
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Berlin - Um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen, würden 61 Prozent der Deutschen auch höhere Strompreise in Kauf nehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage für den Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Im Vergleich zu vorhergehenden Umfragen sank jedoch die Bereitschaft, durch höhere Strompreise zur Finanzierung der Energiewende auch selbst etwas beizutragen.
Die Bürger zahlen den Ausbau der Ökoenergie über eine Umlage, die in diesem Jahr mit 3,59 Cent pro Kilowattstunde - trotz der Abschaltung von acht Atomkraftwerken - im Vergleich zum Vorjahr praktisch stabil gehalten wird. Im laufenden Jahr müssen die Bürger auch wegen Ausnahmeregelungen für stromintensive Unternehmen dennoch mit leicht steigenden Preisen rechnen. Allerdings senkt immer mehr Ökostrom langfristig auch die Einkaufspreise für Strom an der Strombörse.
Die repräsentative Befragung von 1000 Bürgern ergab zudem, dass viele Menschen auch den Ausbau von Windparks in ihrer Nachbarschaft mittragen wollen. 54 Prozent der Bürger finden Windräder in direkter Nachbarschaft demnach gut oder sehr gut. Während nur 13 Prozent der Befragten den großen Energiekonzernen großes Vertrauen entgegen bringen, liegt die Quote bei Stadtwerken bei 43 Prozent. Die Stadtwerke wollen im Zuge der Energiewende ihren Anteil von derzeit rund zehn Prozent an der Stromversorgung bis 2020 verdoppeln.
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