OB: Stadtwerke Cottbus sind mit Partnerhilfe sanierungsfähig
Stand: 26.10.2005
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Cottbus (dpa) - Die mit einem Millionendefizit belasteten Cottbuser Stadtwerke sind nach Einschätzung der Oberbürgermeisterin Karin Rätzel sanierungsfähig. Erforderlich sei jedoch die Hilfe der anderen Partner, vor allem der Banken, sagte die parteilose Rathauschefin und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke am Mittwoch vor den Stadtverordneten. Hauptgrund für die Finanzprobleme ist das innovative Heizkraftwerk (HKW), das jährlich acht bis zehn Millionen Euro Defizit verursache.
Rätzel kündigte weitere Personalveränderungen bei den Stadtwerken an. Darüber solle der Aufsichtsrat an diesem Donnerstagabend befinden. Die Unternehmensleitung habe dem Aufsichtsrat nur schrittweise das wahre Ausmass der Millionenverluste offenbart, kritisierte Rätzel. Zuletzt seien im April 17 Millionen Euro Defizit für das Jahr 2004 genannt worden, vier Mal mehr als anfangs mitgeteilt. Die Landesregierung hat eine Summe bis zu 5 Millionen Euro in Aussicht gestellt, falls es ein tragfähiges Konzept gibt.
Das Heizkraftwerk in Cottbus verbrennt als weltweit erste Anlage in dieser Grösse fein gemahlene Braunkohle unter hohem Druck. Diese Technologie funktionierte jedoch nicht störungsfrei. Deshalb musste statt heimischer Kohle oft auch teures Gas verfeuert werden. Ein Privatfonds hat die Anlage vorfinanziert. Die Geldgeber fordern bis 2025 jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag zurück.