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Nuklearmediziner sagt: Strahlengrenzwert in Japan unbedenklich

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Essen - Bei den Rettungsarbeiten am japanischen Atomkraftwerk Fukushima sind wieder Helfer durch Radioaktivität verletzt worden. Aber wie reagiert der menschliche Körper auf Strahlung? Das erklärt Nuklearmediziner Andreas Bockisch vom Universitätsklinikum in Essen.

Welche akuten Verletzungen werden durch Radioaktivität verursacht?

Bockisch: "Bei sehr starker Strahlenbelastung reagiert der Körper mit Entzündungen, die einem Sonnenbrand ähnlich sind. Eine so hohe Radioaktivität hält man nicht lange aus, ohne es zu bemerken."

In Japan dürfen die Helfer bei jedem Einsatz 150 Millisievert abbekommen und über ein Jahr sind 250 Millisievert zulässig. Zu welchen Auswirkungen führt das?

Bockisch: "Diese Strahlung ist noch nicht gefährlich, aber kurzfristig kann es zu grippalen Infekten kommen. Diese Werte liegen unter der Belastungsgrenze, ab der mit ernsthaften Auswirkungen zu rechnen ist. Bei 150 Millisievert kommt es statistisch zu fünf Krebserkrankungen pro 1000 Menschen."

Auch Mediziner und andere Berufe haben mit Strahlung zu tun. Wie viel Radioaktivität dürfen sie in Deutschland ausgesetzt sein?

Bockisch: "Für den gesamten Körper gilt hier der Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr. Über das gesamte Berufsleben sind 400 Millisievert zulässig, daraus resultiert ein um zwei Prozent höheres Krebsrisiko. Bei Notfalleinsätzen liegt die Grenze wie in Japan bei 250 Millisievert."