Nordseekabel soll Norwegen und Deutschland verbinden
Stand: 07.04.2010
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Berlin/Wilhelmshaven - Ein Stromkabel von gigantischem Ausmaß soll von 2015 an Norwegen und Deutschland verbinden. Die Stromleitung wird zukünfitg in Flekkefjord (Südnorwegen) und nahe Wilhelmshaven in der Wesermarsch anlanden. Mit einer Kapazität von 1400 Megawatt wird die Leitung so viel Strom wie ein Großkraftwerk produziert übertragen. Das norwegisch-schweizerische Konsortium NorGer, welches rund 1,4 Milliarden Euro investieren will, hat laut Angaben eines Unternehmenssprechers bereits bei der Bundesnetzagentur eine Handelsgenehmigung beantragt.
Über das Kabel soll in Zeiten niedriger Nachfrage Windenergie aus Deutschland nach Norwegen transportiert und dort in Wasserkraftwerke geleitet werden. In Spitzenzeiten erzeugen die Kraftwerke wiederum Strom, der durch das Kabel zurückgeleitet werden kann.
Der Anlandepunkt des Nordseekabels an der Küste Niedersachsens steht noch nicht fest. Bei einer Trasse von Wilhelmshaven in die Wesermarsch wäre auch der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer betroffen.
Derzeit planen Energiekonzerne und Investoren zahlreiche große Windparks in der Nordsee. Das Problem der Netzsicherheit bei schwankender Leistung von Windkraftanlagen ist jedoch noch ungelöst: Da große Strommengen nicht gespeichert werden können, muss der Windstrom über neue Netze in die Ballungszentren transportiert werden. Deutschland will daher zusammen mit acht europäischen Ländern an der Nordseeküste ein riesiges Stromnetz aufbauen. Damit soll der Windenergie zum Durchbruch verholfen werden. Das Milliarden-Projekt zum Ausbau der Öko-Energie steht aber noch in den Startlöchern.