Niederlande testen Elektroautos als Solarstromspeicher
Stand: 11.06.2015
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Den Haag - In Utrecht soll überschüssiger Strom aus Sonne und Wind in Elektroautos gespeichert werden. In einem Stadtteil mit rund 3000 Häusern wurde das Projekt "Vehicule-to-Grid" oder "V2G" gestartet. Elektroautos tanken Strom, der bei Sonnenschein produziert wird, und geben ihn - zum Teil - wieder ab, wenn es dunkel ist. So kann er für andere Zwecke genutzt werden, wie ein Sprecher des Netzbetreibers Stedin am Mittwoch sagte.
"Die Autos sind sowieso die meiste Zeit geparkt", sagte Sprecher Harald Hanemaaijer. Jeder Fahrer könne entscheiden und per App steuern, wie viel Strom in seinem Auto bleiben soll - damit er trotzdem jederzeit losfahren kann.
Zunächst machen rund 40 Besitzer von Elektroautos und 100 Eigentümer von privaten Solaranlagen auf dem Dach mit. Mittelfristig soll es rund 20 solcher Projekte in Utrecht geben. "Eines Tages wird es möglich sein, dass wir den Fahrer für die Nutzung seines E-Autos als Speicher bezahlen", sagte Hannemaaijer weiter. "So weit sind wir aber noch nicht."
Für Stedin geht es nach Angaben des Sprechers darum, das Stromnetz zu erweitern, ohne riesige Investitionen tätigen zu müssen. Das Unternehmen rechnet damit, dass die Zahl der Elektroautos in den kommenden Jahren "explodieren" wird. Eine Verstärkung des Stromnetzes für diesen wachsenden Bedarf würde Milliarden kosten.