Neues Netzwerk zur Entsorgung von Atommeilern gegründet
Stand: 19.02.2016
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Karlsruhe - In Karlsruhe wurde ein europaweit einzigartiges Forscher-Netzwerk zum Abriss und zur Entsorgung von Atomanlagen gegründet. Wie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) am Freitag mitteilte, haben sich fünf Institute zum Cluster "Rückbau kerntechnischer Anlagen" zusammengeschlossen.
"Mit dem Abschalten von Kernkraftwerken fängt die Arbeit erst an", begründete Oliver Kraft, Vize-Präsident für Forschung am KIT, die Initiative.
Das Netzwerk soll Kompetenzen aus drei Ländern bündeln - vom Roboter, der anstelle von Menschen die radioaktive Belastung an Oberflächen misst und sie dekontaminiert, über Schutzmaßnahmen für Beschäftigte, Bevölkerung und Natur vor radioaktiver Strahlung bis hin zur Information der Öffentlichkeit.
Es soll die Ausbildung von Fachkräften stärken und Ansprechpartner für Industrie, Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit sein. In dem Netzwerk arbeiten Maschinenbauer, Verfahrenstechniker, Geochemiker und auch Sozialwissenschaftler zusammen.
Etwa ein Drittel der derzeit 145 aktiven Atomkraftwerke in Europa soll bis 2025 stillgelegt werden. Dem KIT zufolge ist eine zentrale Herausforderung die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften. Aus Sicht des Stuttgarter Wissenschaftsministeriums besitzt gerade Baden-Württemberg mit seinen Hochschulen dafür einschlägiges kerntechnisches Know-how.
Gründungsmitglieder des Clusters sind neben dem KIT die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe, die Universität Stuttgart mit dem Institut für Kern- und Energietechnik und der Materialprüfungsanstalt Stuttgart, das Paul Scherrer Institut in der Schweiz sowie das Institut für Transurane (Karlsruhe) und das Institute for Reference Materials and Measurements (Belgien) der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission.
Am KIT - dem Zusammenschluss des früheren Kernforschungszentrums und der Uni Karlsruhe - lehren und forschen Wissenschaftler schon seit 2008 zum Rückbau kerntechnischer Anlagen.