Neues Energieeffizienz-Haus: erzeugt mehr Strom als es verbraucht
Stand: 08.12.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesbauminister Peter Ramsauer haben am Mittwoch gemeinsamein ein Modell-Wohnhaus in Berlin eröffnet. Das Gebäude erzeugt mehr Strom, als es verbraucht. Mit der überschüssigen Energie kann es Elektroautos aufladen.
Das "Effizienzhaus Plus" sei ein "lebendiges Beispiel für das Wohnen der Zukunft", sagte Merkel. Es sei eine gute Nachricht, dass energieeffizientes Bauen nun auch im privaten Bereich angekommen sei. Die Kanzlerin appellierte an den Bundesrat, auch eine Lösung für die steuerliche Förderung der Sanierung älterer Gebäude zu finden. "Das wäre auch ein Konjunkturprogramm", sagte sie.
Nach Angaben des Bundesbauministeriums, das das Modell-Haus im Stadtteil Charlottenburg finanziert hat, wurden im "Effizienzhaus Plus" nur Technologien eingebaut, die bereits auf dem Markt erhältlich sind. Neu sei die Kombination der allerneuesten Technik in einem einzigen Gebäude.
Über Solarzellen und Kollektoren auf dem Dach und an der Fassade soll das "Effizienzhaus Plus" 16 000 Kilowattstunden Strom im Jahr produzieren, davon werden dem Ministerium zufolge nur 10 000 zum Wohnen benötigt. Mit dem überschüssigen Strom können direkt am Haus Elektrofahrzeuge aufgeladen werden - kontaktlos über eine Induktionsschleife. Trotzdem ist das Haus an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, um Phasen geringer Sonneneinstrahlung überbrücken zu können.
Im März kommenden Jahres soll das Haus von einer vierköpfigen Familie bezogen werden, die die Technologie 15 Monate lang auf ihre Alltagstauglichkeit testet. Fünf deutsche Autohersteller stellen der Familie Elektrofahrzeuge zur Verfügung. Wissenschaftlich begleitet wird das Forschungsprojekt vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik Stuttgart. Bis zum Einzug der Familie kann das "Effizienzhaus Plus" besichtigt werden.