Neuer Vattenfall-Chef schließt Entlassungen nicht aus
Stand: 12.04.2010
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Stockholm - Vattenfall strebt in den kommenden Jahren vor allem Kosteneinsparungen an und schließt dabei Entlassungen nicht aus. Das kündigte der neue Chef des auch in Deutschland aktiven schwedischen Staats-Unternehmens, Øystein Løseth (51), am Montag, seinem ersten Arbeitstag im neuen Amt, an. Er löst den bisherigen Konzernchef Lars G. Josefsson (59) ab.
Josefsson musste seinen Posten auf Geheiß der schwedischen Regierung vorzeitig räumen. Hintergrund waren die dauernden Pannen in Vattenfall-Atomkraftwerken sowohl in Deutschland als auch in Schweden und der in beiden Ländern zunehmend schlechte Ruf bei den Kunden. Die Stockholmer Regierung verlangt auch eine stärkere Betonung der erneuerbaren Energien statt des massiven Einsatzes von Kohle.
Im Rundfunksender SR sagte Løseth am Montag, sein Unternehmen müsse "im operativen Geschäft besser werden." "Wir sind genauso irritiert wie unsere Kunden über die Stillstände in den Atomkraftwerken", sagte der Norweger.
Wegen der gesunkenen Nachfrage nach Energie in Europa müsse sich auch Vattenfall auf niedrigere Erträge einstellen. Bei der deutschen Tochter demonstrierten Anfang März 3000 Beschäftigte gegen den geplanten Abbau von bis zu 1500 der etwa 21 000 Stellen sowie gegen massive Einkommenskürzungen. Weitere Unternehmenskäufe wie im Zuge der massiven Vattenfall-Expansion der vergangenen Jahre schloss der neue Unternehmenschef für die kommenden zwei bis drei Jahre aus. Løseth war bis 2009 Chef beim niederländischen Energievorsorger Nuon, das Vattenfall zu 49 Prozent übernommen hat.
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