Neuer Chef bei E.ON: Hartmann geht, Bernotat kommt
Stand: 29.04.2003
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Düsseldorf (dpa) - Führungswechsel im E.ON-Konzern: Mit Ablauf der Hauptversammlung an diesem Mittwoch in Essen legt Vorstandschef Ulrich Hartmann planmässig seinen Posten nieder und wechselt in den Aufsichtsrat. Sein Nachfolger ist der führere Stinnes-Manager Wulf Bernotat, der bereits Mitte 2002 zum künftigen E.ON-Chef ernannt worden war.
Mit dem 10 Jahre jüngeren Bernotat nimmt wie beim Essener Rivalen RWE ein ehemaliger Ölmanager auf dem Chefsessel Platz: 20 Jahre lang arbeiteten Harry Roels und der künftige E.ON-Vorstandsvorsitzende für den Ölkonzern Shell in unterschiedlichen Positionen. 1996 wechselte Bernotat zu VEBA Oel, zwei Jahre später übernahm er den Vorstandsvorsitz der damaligen E.ON-Logistiktochter Stinnes, die heute zur Deutschen Bahn AG gehört.
Bernotats wichtigste Aufgabe ist zunächst die Integration der Ruhrgas AG. Seit Ende 2002 ist die milliardenschwere Übernahme unter Dach und Fach. Nach dem Verbot durch das Kartellamt, das durch eine Ministererlaubnis ausgehebelt wurde, hatten mehrere Konkurrenten vor Gericht geklagt und zunächst Recht erhalten. Die Übernahme des Essener Ferngaslieferanten drohte im letzten Moment zu platzen. Doch dann verständigte sich E.ON mit den Klägern auf eine aussergerichtliche Einigung.
Hartmann hinterlässt seinem Nachfolger einen gesunden Konzern. Im vergangenen Jahr steigerte E.ON den Überschuss um 8 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis kletterte sogar um 23 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 37 Milliarden Euro. Die Aktionäre dürfen sich zudem auf eine höhere Dividende freuen. Sie soll um 0,15 Euro auf 1,75 Euro je Aktie angehoben werden. E.ON beschäftigte Ende 2002 weltweit 107 000 Menschen.