Neue Stromumlage erntet heftige Kritik
Stand: 28.11.2011
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Frankfurt/Main - Die deutschen Sozial- und Wirtschaftsverbände äußerten an einer neue Umlage für Stromkunden, die Normalverbraucher und kleine Betriebe stark belastet, heftige Kritik. "Für uns ist es nicht akzeptabel, dass die Stromkosten für die Verbraucher steigen, während in gleichem Maß die Industrie entlastet wird", erklärte die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher, der "Frankfurter Rundschau vom Montag. Das Verlagern bestimmter Kosten von Großverbrauchern auf die Haushalte verletzte "eklatant soziale Grundsätze".
Die Bundesregierung hatte im Sommer im Zuge des Atomausstiegs zunächst weitgehend unbemerkt eine Änderung der sogenannten Stromnetz-Entgeltverordnung (StromNEV) beschlossen. Nach Berechnungen der vier Übertragungsnetz-Betreiber verteuert dies die Stromrechnung kleiner Verbraucher zum Teil deutlich.
Großkunden werden von Gebühren befreit
Großkunden werden mit der Regelung teils komplett von den Gebühren für den Stromtransport befreit. Bisher galt für sie meist ein vergünstigter Satz, den Normalverbraucher auch schon jetzt ausgleichen müssen. Die Rabatte fielen bislang von Region zu Region recht verschieden aus, weshalb der künftig fällige Aufpreis nun ebenfalls unterschiedlich hoch ist. Für einen Durchschnittshaushalt kann sich die Stromrechnung pro Jahr aber um bis zu 30 Euro verteuern.
Klein- und Haushaltskunden werden belastet
Da auch kleine und mittlere Unternehmen die Mehrkosten tragen müssen, regt sich auch bei Wirtschaftsverbänden Widerstand gegen die Regelung. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VDK), Hans-Joachim Reck, nannte die Ausnahmen in der "FR" "sozial problematisch". Der Chef des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Otto Kentzler, sagte der Zeitung, die neue Regelung sei "ein fatales Signal für die Privathaushalte und den gewerblichen Mittelstand".