Neue Stromtrassen: Seehofer lehnt Bau in Bayern ab
Stand: 05.02.2015
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Berlin - Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will die Energieversorgung seines Bundeslandes in erster Linie über Gaskraftwerke sicherstellen. Den Bau neuer Stromtrasseb stellte er in Frage.
Nach dem Abschalten der letzten Atomkraftwerke 2022 müsse die Energieversorgung in Bayern vor allem mit Gaskraftwerken sichergestellt werden, sagte der Politiker der Zeitung "Die Welt" vom Donnerstag. Das sei für Wirtschaft und Arbeitsplätze in Bayern "der wichtigste Punkt", fügte der CSU-Chef hinzu. Erst dann werde geprüft, ob neue Stromtrassen benötigt würden.
CSU-Chef will sich mit Prüfung Zeit lassen
Seehofer wies die Forderung von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) nach einer schnellen Entscheidung über den Trassenausbau zurück. "Das gehen wir jetzt ganz gelassen an", sagte er. Er werde sich "nicht in Termine zwängen" lassen. Es reiche aus, sich über die Energieversorgung nach 2022 im Laufe dieses Jahres zu verständigen.
Gabriel hatte Anfang Januar in einem Interview gesagt, für den Fall, dass die CSU weiterhin den Bau der Trassen blockiere, werde es "bitter für die bayerische Wirtschaft". Bayern müsse sich im Januar endgültig für die beiden geplanten Stromtrassen nach Süden entscheiden, forderte er.