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Neue Energiequelle: Grundwasser unter Städten wird immer wärmer

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Karlsruhe - Neuen Forschungserkenntnissen zufolge ist das Grundwasser unter großen Städten in den vergangenen Jahrzehnten immer wärmer geworden. Die Temperatur sei bis zu fünf Grad höher als im Umland. Dies teilte das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) am Mittwoch mit. Gründe hierfür seien dicht stehende Gebäude, versiegelter Boden, Fabriken und Straßenverkehr, die die Metropolen insgesamt erhitzen. In dieser Entwicklung sehen die Wissenschaftler jedoch auch eine Chance: "Unter den Städten schlummern enorme Heizquellen", erklärte der Juniorprofessor für Ingenieurgeologie, Philipp Blum.

Nach seinen Berechnungen würde die Absenkung der Grundwasser-Temperatur um zwei Grad ausreichen, um etwa den Wärmebedarf einer Stadt wie Köln für mehr als zweieinhalb Jahre zu decken. "Diese Energie ließe sich beispielsweise mit Erdwärmepumpen effizient zum Heizen im Winter und zum Kühlen im Sommer nutzen." In Megastädten wie Shanghai und Tokio könne das Grundwasser sogar Heizwärme für mehrere Jahrzehnte liefern.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Grundwassertemperatur bei der zunehmenden Verstädterung weiter ansteigen wird. Die Messungen wurden von Forschern aus Karlsruhe, der Schweiz und Kanada sowohl in Köln als auch im kanadischen Winnipeg organisiert. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift "Environmental Research Letters" veröffentlicht.