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Netzbetreiber stecken Milliarden in neue Stromtrassen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa | dapd

Hamburg - Die deutschen Netzbetreiber wollen Milliarden in neue Stromtrassen investieren. Tennet, 50 Hertz, Amprion und die Transportnetzsparte von EnBW planten dazu drei Leitungen quer durch Deutschland, schreibt die "Financial Times Deutschland" in ihrer Freitagsausgabe. Die Trassen werden benötigt, um den meist im Norden und Osten Deutschlands produzierten Ökostrom nach Süden und Westen zu leiten.

Tennet plant laut dem Bericht eine 900 Kilometer lange Trasse von Nord- nach Süddeutschland, die mehrere Milliarden Euro kosten soll. Im kommenden Frühjahr würden genauere Pläne veröffentlicht, zitierte die Zeitung eine Sprecherin. Im Juni müssen die Unternehmen der Bundesnetzagentur ihren Entwurf des sogenannten Netzentwicklungsplans vorlegen, in dem die Stromautobahnen eine zentrale Rolle spielen.

50 Hertz plant laut dem Bericht mit Investitionen von rund einer Milliarde Euro für eine 600 Kilometer lange Leitung aus dem Raum Magdeburg ins Rhein-Main-Gebiet. Ab Januar würden in einer Machbarkeitsstudie die genauen Kosten, den Verlauf der Ost-West-Trasse und die beste Technik ermittelt. Bis alle Genehmigungen vorlägen und gebaut werden könne, vergingen aber noch gut acht Jahre, zitierte das Blatt einen Sprecher.

Amprion und EnBW wollen laut "FTD" eine dritte Leitung aus dem Rheinland in den Raum Stuttgart errichten. Die Rede sei von bis zu einer Milliarde Euro Investitionen. Technik und Trassenführung seien noch offen, sagte ein Amprion-Sprecher, man arbeite aber intensiv an dem Projekt, "um die Folgen der Energiewende abzuwickeln".

Die neuen Leitungen sollen unterbrechungsfrei verlegt und teils auf bestehende Masten montiert werden, um Kosten zu sparen und Bürgerproteste gegen Neubauten zu reduzieren, wie es in dem Bericht weiter heißt. Langfristig sollten die Leitungen ins Ausland fortgesetzt werden. So könne Solarstrom aus Südeuropa oder Nordafrika zu den Industriezentren in Süddeutschland transportiert werden, Norwegens Wasserkraftwerke könnten norddeutschen Windstrom speichern.