Netzagentur sieht weiter großen Bedarf an Kraftwerksreserven
Stand: 05.05.2014
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Bonn - Wegen der Verzögerungen im Netzausbau sieht die Bundesnetzagentur auch in den kommenden Jahren einen erheblichen Bedarf an Reservekraftwerken, teilte Agenturpräsident Jochen Homann in Bonn mit. Die Bundesnetzagentur habe am Freitag den von den Netzbetreibern ermittelten Bedarf bestätigt. Im kommenden Winter werden demnach Reservekraftwerke mit einer Erzeugungsleistung in Höhe von 3.091 MW benötigt. 2015/2016 werden 6.000 MW und 2017/2018 schließlich 7.000 MW an Netzreserven erforderlich.
Ein erheblicher Teil dieser Erzeugungskapazitäten sei durch bestehende vertragliche beziehungsweise gesetzliche Bindungen bereits gesichert, hieß es weiter. Es sei möglich, die noch fehlenden Kapazitäten auf dem Kraftwerksmarkt zu beschaffen. In keinem Falle sei ein Neubau von Reservekraftwerken auf Basis der Reservekraftwerksverordnung notwendig, betonte die Behörde.
Die Reserve soll kritische Situationen im Netz überbrücken helfen. Diese entstehen wegen des noch unvollständigen Netzausbaus durch eine erhöhte Einspeisung aus erneuerbaren Energien und dem Abschalten von konventionellen Kraftwerken. Bei der Ermittlung des Reservebedarfs sei ein gleichzeitiges Auftreten mehrerer Risikofaktoren unterstellt worden. Damit werde ein sehr hohes Sicherheitsniveau erreicht.
Die Netzbetreiber beginnen nun ein sogenanntes Interessensbekundungsverfahren. Darin können Kraftwerksbetreiber ihr Kraftwerk zur Aufnahme in die Netzreserve anbieten, wie die Behörde weiter mitteilte.