Netzagentur erwägt Philippsburg als Reserve-AKW
Stand: 24.08.2011
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Stuttgart - Die Bundesnetzagentur zieht nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" den Einsatz des abgeschalteten Kernkraftwerks Philippsburg als Reservekraftwerk in Betracht. Dieser Schritt komme infrage, sofern die grün-rote Landesregierung nicht ein Kohlekraftwerk in Mannheim als sichere Alternativlösung garantiert. Das kündigte Netzagentur-Chef Matthias Kurth in einem Brief an die Landesregierung an, der dem Blatt (Mittwoch-Ausgabe) vorliegt.
Kurth erklärt in dem Schreiben, dass alternativ zu einem Atom-Reservekraftwerk auch der Einsatz fossiler Reservekraftwerke möglich wäre - wie etwa Block 3 des Kohlekraftwerks GKM in Mannheim, was die Landesregierung bereits angeboten habe. Allerdings lägen die Genehmigungen noch nicht vor.
Kurth schrieb laut "FAZ", dass er noch bis zum 1. September ein Reservekraftwerk auswählen könne, "bei dem es sich nach Lage der Dinge auch um das Kernkraftwerk Philippsburg 1 handeln kann". Deshalb benötige er eine schriftliche Zusage, "dass Block 3 des GKM bis November 2011 alle erforderlichen Genehmigungen erhalten hat, um im Bedarfsfall als Reservekraftwerk (...) zur Verfügung stehen zu können". Als Frist setzte er den 26. August. Andernfalls werde er die Voraussetzungen für den Reservebetrieb eines Kernkraftwerks vorsorglich schaffen.