Netzagentur erlaubt höhere Renditen für neue Stromleitung von RWE-Tochter
Stand: 20.05.2010
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Bonn - Die Bundesnetzagentur hat grünes Licht für den Bau einer neuen Höchstpannungsstromleitung in Nordrhein-Westfalen gegeben. Die Bonner Behörde genehmigte der RWE-Tochter Amprion am Donnerstag ein sogenanntes Investitionsbudget. Damit darf das Unternehmen in Zukunft höhere Erlöse für die Durchleitung von Strom durch die neue 128 Kilometer lange Leitung verlangen als sonst durch den Regulierer erlaubt. Mit der höheren Rendite soll der insbesondere für den Durchbruch der Windenergie wichtige Ausbau des Netzes gefördert werden.
Die neuen Leitungen sollen dazu beitragen, den in Nord- und Ostsee geplanten Windparks erzeugten Strom zu den Stromverbrauchern im Süden der Republik zu bringen. Das derzeitige Netz reicht dafür nicht aus, es drohen Übertragungsengpässe. Die Netzbetreiber hatten sich in der Vergangenheit immer wieder beschwert, dass die von der Regulierungsbehörde genehmigten Erlösobergrenzen zu niedrig seien, um neue Netze zu bauen. Daraufhin wurden die Investitionsbudgets eingerichtet. Diese können die Netzbetreiber bei der Netzagentur beantragen und sich so höhere Renditen sichern.
Bislang sind bei der Behörde rund 480 Anträge mit einem Volumen von insgesamt rund 15 Milliarden Euro gestellt worden. Rund 320 Verfahren mit einem Genehmigungsvolumen von mehr als 7,4 Milliarden Euro sind den Angaben zufolge bereits abgeschlossen. "Mit unserer Entscheidung sind dem Netzbetreiber die für das Bauvorhaben notwendigen Kapitalkosten langfristig garantiert, was diesem zentralen Netzausbauprojekt wirtschaftliche Planungssicherheit verschafft", sagte Netzagentur-Chef Matthias Kurth. Die Höchstspannungsleitung von Amprion verläuft auf einer 128 Kilometer langen Nord-Süd-Achse durch Nordrhein-Westfalen. Es ist eines der größten der 24 Vorhaben, für die nach dem Energieleitungsausbaugesetz ein vordringlicher Bedarf besteht.