Netzagentur: Entgelte für Strom- und Gasnetze steigen leicht
Stand: 21.01.2009
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Berlin - Trotz der Anfang des Jahres eingeführten Anreizregulierung für die Betreiber von Strom- und Gasnetzen rechnet die Bundesnetzagentur in diesem Jahr mit leichten Preiserhöhungen. "Es wird voraussichtlich zu einer Steigerung um wenige Prozent kommen", sagte der stellvertretende Präsident der Agentur, Johannes Kindler, am Dienstag in Berlin. Hauptgrund sei die von der Regulierungsbehörde im vergangenen Jahr nachträglich erhöhte Eigenkapitalrendite für die Netzbetreiber von 9,29 Prozent. Die Anreizregulierung sei nicht nur unbedingt auf eine Senkung der Netzentgelte hin konzipiert worden, sondern vor allem auf eine Dämpfung der Kostensteigerungen, und dies sei gegeben, so Kindler.
Die Anreizregulierung gilt seit Januar. Dabei werden Netzentgelte nicht mehr auf Basis der von den Unternehmen nachgewiesenen Kosten genehmigt. Die Unternehmen müssen sich vielmehr am jeweils effizientesten vergleichbaren Betreiber messen lassen und haben dann einige Jahre Zeit, die vom Regulierer festgestellte Ineffizienz abzubauen. Die Bundesregierung verspricht sich von der Neuregelung mehr Wettbewerb und sinkenden Preise für Verbraucher.
Kindler verwies auf die Kostendämpfungen der ersten beiden Netzentgeltgenehmigungsrunden. So wäre der Strompreis in den Jahren 2006/2007 ohne die Entgeltregulierung um 21 Prozent statt um 14 Prozent geklettert, erklärte er. Ohne eine Regulierung hätten die Netzbetreiber Mehreinnahmen von insgesamt acht Milliarden Euro abschöpfen können.
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