Netz für Ökostrom ausbauen: Umlage nur 0,15 Ct. pro kWh
Stand: 20.11.2009
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Berlin - Laut Angaben von Greenpeace verlangt der Ausbau von Ökostrom erhebliche Investitionen ins deutsche und europäische Stromnetz. In einer am Freitag vorgestellten Studie im Auftrag der Umweltschutzorganisation heißt es, dass für die Modernisierung des Stromnetzes bis 2050 rund 209 Milliarden Euro aufgebracht werden müssten. Das seien jährlich rund 5 Milliarden. Umgelegt auf den Strompreis bedeute dies jedoch Mehrkosten von nur 0,15 Cent pro Kilowattstunde, also weniger als 1 Prozent. Im Zuge eines konsequenten Ausbau von Ökostrom aus Windanlagen, Photovoltaik und anderen Quellen müssten EU-weit und zwischen Europa und Afrika jeweils 6000 Kilometer Leitungen neu gelegt werden.
"Die deutsche Regierung muss für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien dringend den Netzumbau beschleunigen", forderte Andree Böhling, Energieexperte von Greenpeace. "Zudem müssen die Übertragungsnetze in eine unabhängige Netz AG mit staatlicher Beteiligung überführt werden, um die Blockaden der Energiekonzerne aufzulösen." Mit Solaranlagen auf Häusern, Nordsee-Windanlagen und Wüstenstrom auch aus Afrika werde Europa unabhängig von Kohle-, Gas- und Uran-Importen. Neue "intelligente Netze" werden als erforderlich angesehen, um eine wirkungsvolle Steuerung des zum Teil schwankenden Angebots zunehmender erneuerbarer Energiequellen sicherzustellen. Ihr Anteil an der Stromversorgung soll bis 2050 auf 90 Prozent steigen.