Hamburg/Husum (dpa/lno) - Die beiden grossen Naturschutzverbände
BUND und NABU haben beim Hamburger Verwaltungsgericht eine Klage
gegen den geplanten Nordsee-Windpark Butendiek eingereicht. Das
teilten am Mittwoch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) und Naturschutzbund NABU mit. Ziel sei es, die Errichtung des
Windparks "in einem ökologisch hochsensiblen Gebiet" der Nordsee
verhindern, hiess es.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg hatte
das Projekte Ende 2002 genehmigt. Der Butendiek-Windpark
soll etwa 30 Kilometer westlich von Sylt auf einer Meeresfläche von
42 Quadratkilometern entstehen.
Nach Ansicht der Umweltverbände gibt es genügend andere geeignete
Flächen ausserhalb von Naturschutzgebieten. Die Naturschutzverbände
seien "natürlich nicht gegen
Windenergie, aber die Anlagen müssen
nicht ausgerechnet in Seegebieten errichtet werden, wo seltene
Tierarten oder Naturschutzgebiete von internationaler Bedeutung
beeinträchtigt werden", hiess es. Butendiek sei "ein Präzedenzfall".
Wenn der Windpark ins Vogelschutzgebiet hinein gebaut werden dürfe,
"werden andere Bauträger das in anderen ökologisch sensiblen Gebieten
ebenfalls versuchen".
Nach Angaben der Schutzorganisationen gehört der grösste Teil des
geplanten Energieparks zu einem Bereich, den das Bundesamt für
Naturschutz (BfN) nach der so genannten Fauna-Flora-Habitat-
Richtlinie (FFH) als Schutzgebiet von europäischer Bedeutung
vorschlägt. Hauptgrund ist das grösste Nordsee-Vorkommen von
Schweinswalen und Kegelrobben. Daher hatte der NABU Ende April eine
Beschwerde gegen den vorgesehenen Windpark bei der Europäischen
Kommission eingereicht.