Nach Pannen in Atomkraftwerken: Betreiber ins Ministerium bestellt
Stand: 30.06.2007
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Kiel (dpa) - Nach den schweren Pannen in zwei norddeutschen Atomkraftwerken hat das schleswig-holsteinische Sozialministerium als Aufsichtsbehörde die Betreiber am Samstag zu Gesprächen bestellt. Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) wolle sich von Vattenfall Europe sowie von Gutachtern des TÜV und des Germanischen Lloyd informieren lassen, sagte Ministeriumssprecher Oliver Breuer.
Verantwortlich für die Abschaltung des Atomkraftwerkes Brunsbüttel an der Unterelbe und einen kleinen Schwelbrand an einer Turbine am Donnerstag sind den Ermittlungen zufolge Arbeiten an einem Bauteil außerhalb des eigentlichen Kraftwerks. Nach Breuers Angaben wurden an der Stromübergabestelle vom Kraftwerk ins Netz Arbeiten ausgeführt. Beim Wiederanschalten sei es zu einem Kurzschluss gekommen, das Kraftwerk wurde vom Netz genommen und heruntergefahren. Durch den plötzlichen Leistungsverlust sei es in einer Turbine zu Problemen gekommen, die den Schwelbrand auslösten. Dieser sei aber schnell mit Handfeuerlöschern erstickt worden, sagte der Sprecher. In beiden Atomkraftwerken wurde keine Radioaktivität frei, Menschen kamen nicht zu Schaden.
Über die Höhe des möglichen Schadens machte der Betreiber bis Samstag keine Angaben. In einem Bericht der Zeitung "Hamburger Abendblatt" ist die Rede von knapp 1,7 Millionen Euro Verlust pro Tag allein wegen des Stillstands in Krümmel.