NABU: Keine Windräder auf ungeeigneten Flächen
Stand: 27.06.2012
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Düsseldorf - Die Windenergie an Land boomt. Einige Städte und Gemeinden wollen davon profitieren, indem sie Land für Windräder zur Verfügung stellen. Doch die Flächen sind teils extrem ungeeignet für Windkraft. Naturschützer wollen gegen diese reine Geldmacherei vorgehen.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) NRW will gegen die Nutzung von weniger geeigneten Flächen für Windkraftanlagen vorgehen. Einige Kommunen wiesen eigenes Land als Vorrangzonen aus, um dann über Steuereinnahmen und als Pächter finanziell zu profitieren, kritisierte der NABU-Landesvorsitzende Josef Tumbrinck am Mittwoch in Düsseldorf. Dabei gehe es dann nicht mehr darum, welche Fläche am besten geeignet sei.
Notfalls Klagen gegen "Wildwuchs"
Auch das Land wolle dies für seine Flächen prüfen. "Das ist ein fatales Signal", sagte Tumbrinck. Er kündigte an, der NABU werde gegen diesen "Wildwuchs" notfalls klagen. Die Ausbauziele der Landesregierung seien dadurch nicht gefährdet. Tumbrinck forderte zudem, statt der Kommunen sollten nur die Bezirksregierungen Vorrangzonen ausweisen dürfen.
Zum Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung sagte Tumbrinck: "Er setzt Maßstäbe auch für Deutschland." Es gebe seines Wissens keinen anderen Koalitionsvertrag, in dem Umwelt und Naturschutz eine so große Rolle spielten. Es komme nun darauf an, alle geplanten Vorhaben auch umzusetzen.
Kein Engagement für Nationalpark
Der NABU-Landesvorsitzende monierte allerdings, SPD und Grüne hätten es versäumt, ein klares Signal zur Gründung eines Nationalparks Teutoburger Wald zu geben. Ohne das Engagement der Landesregierung könne es noch Jahre dauern, bis dort ein Nationalpark entstehe.
Für den Umweltverband war das vergangene Jahr erfolgreich, wie Geschäftsführer Bernhard Kamp bei der Vorstellung des Jahresberichts sagte. Der NABU habe fast 4.000 neue Mitglieder gewonnen, derzeit seien es mehr als 64.000. Zudem hat der NABU seinen Angaben zufolge ein Plus von rund 35.000 Euro erwirtschaftet.