MVV: Regierung muss stärkere Spielregeln im Strommarkt vorgeben
Stand: 10.03.2003
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Mannheim (dpa/lsw) - Der Vorstandschef des Mannheimer Energieversorgers MVV, Roland Hartung, hat die Bundesregierung aufgefordert, im Strommarkt eine stärkere Leitfunktion einzunehmen. "Liberalisierung bedeutet nicht gleich Wettbewerb", sagte der Vorsitzende des fünftgrössten deutschen Stromversorgers in einem dpa- Gespräch in Mannheim. "Die Politik muss stärker die Spielregeln vorgeben." Sonst bestehe die Gefahr, dass der Strombereich in wenigen Jahren in die Hände weniger Großkonzerne falle.
Hartung kündigte an, das Mannheimer Unternehmen werde in Zukunft noch mehr Kapital an die Börse bringen. "Momentan besteht zwar kein Druck", sagte der Vorstandsvorsitzende, "unser Kurs könnte aber noch besser sein, wenn wir mehr Freeflow hätten." Die MVV werde dieses Ziel in einem Fünfjahresplan angehen.
Der 67-jährige Hartung wird sich im Herbst aus Altersgründen aus dem Unternehmen zurückziehen. Der Finanzvorstand der Berliner Bewag AG, Rudolf Schulten, wird seinen Posten zum 1. Oktober übernehmen. Das hatte der MVV-Aufsichtsrat Ende Februar beschlossen. Der Mannheimer Energieversorger erzielte im Geschäftsjahr 2001/02 (30. September) einen Umsatz von knapp 1,7 Milliarden Euro.