München: Atomgegner planen zehn Kilometer lange Menschenkette
Stand: 08.10.2010
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München - Für den kommenden Samstag (9. Oktober) planen Atomkraftgegner eine zehn Kilometer lange Menschenkette durch München. Damit wollen sie für den Atomausstieg und eine Energiewende demonstrieren. Erwartet werden bis zu 15.000 Teilnehmer an der Protestaktion.
Organisiert wurde die Großdemonstration von der "Kettenreaktion Bayern", einem Bündnis von Bürgerinitiativen, Umweltverbänden, kirchlichen Gruppen und Parteien. So gehören dem Trägerkeis der "Kettenreaktion" neben Grünen und SPD auch Freie Wähler, Linkspartei und ödp an. Der bayrische Grünen-Chef Dierer Janecek freut sich über den "bunten überparteilichen Kreis" von Organisatoren. Der "Kettenreaktion" sei es gelungen, "ein Netz von den größten bis zu den kleinsten Bürgerinitiativen Bayerns" zu knüpfen, lobt Janecek.
Die Protestaktion startet ab 12.30 Uhr mit drei Auftaktkundgebungen. Ab 14.00 Uhr wollen die Demonstranten dann eine Menschenkette bilden, die sich durch die ganze Stadt zieht. Das Band soll den Planungen zufolge von der CSU-Parteizentrale an der Nymphenburger Straße im Stadtteil Neuhausen bis zum Bayerischen Umweltministerium im Arabellapark, im Osten Münchens, reichen. Die Menschenkette soll dabei auch an der Konzernzentrale des Energieunternehmens E.ON, an der Staatskanzlei und am Wirtschaftsministerium in der Prinzregentenstraße vorbeiführen.
Auf einer zentralen Kundgebung auf dem Odeonsplatz sollen ab 15.30 Uhr unter anderem Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) und der Oberösterreichische Landesrat Rudolf Anschober (Grüne) sprechen. Außerdem ist ein Open-Air-Konzert geplant. Bis zum Abend wollen dort Musiker wie Hans Söllner, Haindling und die Biermösl Blosn auftreten.
Nach Berechnungen der Organisatoren wären mindestens 3.000 Menschen nötig, um die zehn Kilometer lange Kette schließen zu können. Mittlerweile erwarten Veranstalter und Polizei aber bereits ein Vielfaches an Teilnehmern. Den Demonstrationsaufruf im Internet hatten bis gestern Mittag schon über 5.500 Sympathisanten unterzeichnet. Allein die bayerische SPD hat 25 Busse gechartert, um ihre Mitglieder nach München zu transportieren.
SPD-Generalsekretärin Natascha Konen sagte, sie sei stolz auf das Engagement ihrer Mitglieder. "Mit einer Demonstration, wie es sie in Bayern bislang kaum gegeben hat, werden die Menschen zeigen, wie wichtig ihnen eine saubere Zukunft ist. Ministerpräsident Seehofer darf sich darüber nicht hinwegsetzen", sagt Konen.