Ministerpräsident Teufel will Erdwärme-Nutzung im Südwesten fördern
Stand: 14.09.2004
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Stuttgart (dpa/lsw) - In Baden-Württemberg soll die Erdwärme nach dem Willen von Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) wesentlich stärker genutzt werden. Der Regierungschef kündigte am Montag in Stuttgart eine Initiative zur Förderung der Geothermie an. Diese Energieform sei "ein wichtiger Baustein, um die von der Landesregierung geplante Verdopplung des Anteils erneuerbarer Energie an der Stromerzeugung zu schaffen". Das Land werde das Projekt eines Geothermie-Kraftwerks am Forschungskraftwerk Karlsruhe finanziell unterstützen. Damit soll das Ausfallrisiko der Investitionen in die so genannte Erstbohrung abgesichert werden.
Das in Eggenstein-Leopoldshafen bei Karlsruhe geplante rund 30 Millionen Euro teure Erdwärmekraftwerk soll nach seiner Fertigstellung im Jahr 2006 Strom für etwa 12 000 Haushalte liefern und gleichzeitig Forschungszwecken dienen. Die notwendigen seismischen Erkundungen sind nach Angaben der Projektfirma HotRock GmbH bereits abgeschlossen.
In den beiden kommenden Jahren sollen zwei bis zu 3400 Meter tiefe Löcher in den Boden gebohrt werden, um über 150 Grad heisses Wasser zu gewinnen. Die Karlsruher Firma will damit bis zu vier Megawatt Strom und Abwärme zu Heizzwecken für das Forschungszentrum erzeugen. Ausserdem soll der Einfluss von Thermalwasser auf verschiedene Materialien untersucht werden.
Das Land wird nach Teufels Worten auch den Einsatz von so genannten Erdwärmesonden fördern, mit denen Privathaushalte die Geothermie für die eigene Wärmeversorgung und zur Stromproduktion nutzen können. In Bad Urach (Kreis Reutlingen) gibt es ein ähnliches Erdwärmeprojekt, das vom Bund, der Energie Baden-Württemberg und der Kommune finanziert wird.