Mini-KWK-Anlagen: Vattenfall plant virtuelles Kraftwerk
Stand: 26.03.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Frankfurt/Main - Die größte Kritik an erneuerbaren Energien ist, dass sie starke Schwankungen aufweisen. Vattenfall will seine Kunden dagegen mit einem virtuellen Kraftwerk absichern: Tausende Mini-Kraftwerke in Privathaushalten sind geplant.
Der Energiekonzern Vattenfall will in den kommenden Jahren tausende Mini-Kraftwerke in Privat- und Geschäftshäusern installieren. Diese sollen parallel und flexibel Strom und Wärme erzeugen können, wie Vattenfall-Projektchef Hanno Balzer der "Frankfurter Rundschau" vom Montag sagte. Zudem sollten die Anlagen zentral gesteuert werden können. Zu einem sogenannten virtuellen Kraftwerk zusammengeschlossen könnten sie dann Schwankungen bei Wind- und Sonnenstrom ausgleichen.
200 Megawatt bis Ende 2013
"Wir wollen zunächst jährlich mehrere hundert Anlagen installieren, später kann es noch deutlich mehr geben", sagte Balzer. Bis Ende 2013 sollte eine Gesamtkapazität von 200 Megawatt zusammengeschaltet und von einer Schaltzentrale aus gesteuert werden können. Das entspricht der Leistung eines mittelgroßen klassischen Gaskraftwerks. Auch die meisten der Mini-Kraftwerke sollen demnach mit Gas betrieben werden.
Mini-Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) dienen zum Heizen und dem Erzeugen von Strom zur gleichen Zeit. Sie gelten als besonders effizient. Ein ähnliches Projekt betreibt bereits der Ökostrom-Anbieter Lichtblick. Er baut in Privathäuser Mini-KWK-Anlagen ein, die auf Basis von Volkswagen-Motoren funktionieren.