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Milliardenertrag für Westküste durch Offshore-Windparks

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Husum (dpa/lno) - Die Westküste Schleswig-Holsteins könnte nach Auffassung von Professor Olav Hohmeyer von der Universität Flensburg in Milliardenhöhe vom bevorstehenden Ausbau der Windenergie auf See profitieren. Für die Nordseestadt Husum (Kreis Nordfriesland) und die umliegende Region hält der Fachmann für Energie- und Umweltmanagement eine Wertschöpfung von bis zu 3,6 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 für machbar. Die entsprechenden Zahlen stellt Hohmeyer gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Nordfriesland am Freitag (13.) in Hamburg vor.

Für seine Prognose hat Hohmeyer verschiedene Szenarien durchgespielt. Das günstigste geht von 3,6 Milliarden, das ungünstigste immerhin noch von 460 Millionen Euro möglicher Wertschöpfung aus. Voraussetzung sei auf jeden Fall der Ausbau des Husumer Hafens für Offshore-Zwecke. Investiert werden müssen dafür den Angaben zufolge zwischen 12,5 und 13,6 Millionen Euro. Damit könnte, so die Schlussfolgerung des Hohmeyer-Papieres, "bei relativ bescheidenem Mitteleinsatz (...) erhebliche positive Effekte ausgelöst werden."

Wirtschaftliche Chancen sieht der von der WFG und der Stadt beauftragte Gutachter in Service und Wartung für Windparks auf hoher See, aber auch bei der Produktion so genannter Grosskomponenten wie Turmsegmenten und Rotorblättern. Der uneingeschränkten Entwicklung Husums im letzt-genannten Bereich dürfte allerdings die Tatsache im Weg stehen, dass die Stadt in Sachen Offshore mit Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) im Februar eine Aufgabenteilung vereinbart hat.

Diese sieht vor, dass die nordfriesische Kreisstadt Schwerpunkt für Service und Wartung wird, Brunsbüttel im Gegenzug Standort für Fertigung und Verschiffung von Grosskomponenten wie Türme und Fundamente sowie Lager- und Umschlagplatz. Hintergrund der Initiative war das Bemühen beider Westküstenkommunen, ihre Häfen bei der anstehenden Entwicklung von Windparks in der Nordsee gegenüber der Konkurrenz dänischer und niedersächsischer Standorte zu positionieren.