Milder Winter lässt CO2-Ausstoß in Deutschland sinken
Stand: 12.04.2012
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Berlin - Die Wirtschaft entwickelt sich gut und wegen der Energiewende wurden bereits acht Kernkraftwerke abgeschaltet. Diese zwei Tatsachen lassen vermuten, dass der Ausstoß des klimaschädlichen CO2 in Deutschland hätte steigen müssen. Tatsächlich sank der Wert 2011 um zwei Prozent.
Damit konnte der Ausstoß um 26,5 Prozent im Vergleich zum Referenzjahr 1990 verringert werden, wie das Umweltbundesamt (UBA) unter Verweis auf vorläufige Zahlen am Donnerstag mitteilte. Zu berücksichtigen ist aber, dass 2011 der Energieverbrauch wegen des milden Wetters gesunken ist, was den Rückgang beim Ausstoß klimaschädlicher Gase etwas relativiert.
Insgesamt wurden 2011 rund 917 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt. Einzelne Gase wurden jedoch stärker als noch 2010 ausgestoßen, zum Beispiel Lachgas wegen eines erhöhten Einsatzes von Düngemitteln. Bis 2020 soll der Treibhausgas-Ausstoß in Deutschland um 40 Prozent verringert werden.
Kyoto-Ziele trotz Atomausstieg erreicht
UBA-Präsident Jochen Flasbarth betonte: "Der Rückgang der Emissionen zeigt: Deutschland nimmt seine Verpflichtungen ernst". Die Ziele des Kyoto-Protokolls könnten auch unter den Bedingungen eines beschleunigten Atomausstiegs erreicht werden. "Dies wurde häufig angezweifelt", sagte Flasbarth.
Bisher hatte das UBA für 2011 nur Zahlen zum Ausstoß der rund 1640 Energie- und Industrieanlagen in Deutschland vorgelegt, die dem Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten unterliegen. Flasbarth räumte ein, die Minderung bei den Gesamtemissionen sei durch die relativ milde Witterung begünstigt worden. "Aber auch der wachsende Anteil von erneuerbarem Strom führt zu niedrigeren Emissionen, ebenso der geringere Stromexport." Vor dem Hintergrund der begonnenen Energiewende und des geringeren Stromanteils aus Kernkraftwerken stellten die Emissionszahlen einen Erfolg dar.